PAST
Die Galerie 10 in St. Moritz freut sich sehr, die erste Schweizer Ausstellung des Künstlerduos “Waldburger-Stew” zu präsentieren.
2014 lernten sich die Kunststudenten Helen Waldburger und Elliot Jack Steve an der Londoner Univerität Central Saint Martins Kenen. Viele gemeinsame Erfahrungen und Überzeugengen sowie intensiv erörterte Visionen flochten seitdem ihre Leben stets dicher aneinander, bis dieser fast eigenständige dritte Partner – die Kunst – entstand und sich weiter entfaltete
Schon seit über einem Jahrzehnt wohnt und arbeitet der Wahl-Celerinaer zwischen dem Zürichsee und dem Stazer Wald.
Nicht selten finden deshalb Szenen der Engadiner Natur oder des St Moritzer Gesellschaftstreiben Niederschlag in seinen Werken – wie die aktuell ausgestellten Gemälde zum St.Moritzer See, zum Stazer Wald, zur Oberengadiner Seenplatte oder eine Szene eines heiteren Abends in einer Bar im Badrutt Palace bezeugen.
Funklnd lebendige und dabei so gar nicht willkürlich ausgesuchte Szenen verleihen dem Thema Engadin in der Malerei eine spannende neue Wiedergeburt.
… Eine kleine Geschichte in 3 Teilen:
Diesen Herbst zeigt die Galerie 10 St.Moritz eine Ausstellung die den Spagat zwischen junger zeitgenössichen Kunst und der lokalen St.Moritzer Kultur- und Kunstgeschichte wagt. Dieser Inhalt ist auch dementsprechend räumlich strukturiert.
Aus einem Projekt der Manufactura Engiadina (www.manufacturaengiadina.com) entstand im Sommer 2020 ein Wettbewerb in dem junge einheimische Künstlern die Möglichkeit gegeben wurde, in Kooperation mit der Gemeinde St.Moritz zusammen, das offizielle Poster für den Sommer 2021 für St.Moritz zu entwerfen.
Aus allen 17 Bewerbern stach für die Jury die kristalline Vision von Aaron Schwarz hervor. Eine Sehnsuchtslandschaft, die sowohl das Strahlen den Sommers, die Andeutung des Winters, die Natur, die Urban-Alpine-Einzigkeit von St.Moritz, das Weltmännische, wie die Ruhe einfing.
Alle 17 Plakate werde ausgestellt und können käuflich erworben werden.
Um dem Besucher, die Werke der jungen Künstler im Kontext der Kulturgeschichte von St.Moritz zu zeigen, recherchierten die Kuratoren in der Geschichte des Städtchens und erweiterten die Ausstellung um eine Aufarbeitung der Geschichte der Plakate von St.Moritz, die mit den ersten kommerziellen Plakaten aus dem 19. Jahrhundert beginnt, und mit dem zukünftigen Plakat von 2021 aufhört. Kapitelweise wird auf die verschiedene Etappen eingegangen.
Wusstet ihr zum Beispiel, dass die ersten Plakate von St.Moritz gar nicht vom Kurverein als Auftrag erschaffen wurden? Damals gab es noch gar keinen Kurverein. Die aller ersten Plakate stamment ironischer Weise aus Frankreich und waren Werbematerial für die Ost-Französische Eisenbahnsgesellschaft, die neue Kunden auf ihren Routen anlocken wollten.
Das aller erste kommerzielle Plakat von St.Moritz stammt aus 1895 (aber – es existieren kommerzielle Plakate vom Engadin aus den 1890er Jahre – im Titel beginnt deshalb die Chronologie 1 Jahr vorm ersten St.Moritzer Plakat).
Im Rahmen der Recherchen stiess die Kuratorin Carolin A. Geist auf die wundersame Geschichte des
«Segantini-Fundes»: 2007 hatten Mario Häfliger und Marius Hauenstein auf dem Dachboden der Evangelischen Kirche St.Moritz zwei alte Kisten gefunden… Ein realer Schatz! Schlummerten darin doch seit 109 Jahren zwei Original Segantinis. Giovanni Segantini hatte für das Kantonale Sängerfest 1898 zwei Gobelins als Plakate bemalt. Und diese waren auf dem Dachboden in Vergessenheit geraten. Ihre Geschichte wird im Vorderraum der Ausstellung erzählt, und die Originale ausgestellt.
Text: Carolin A. Geist