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Vision Beyond

ZAK VAN BILJON

March 11 – June 25, 2022

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ZAK VAN BILJON

Press Release

Der in Südafrika geborene Fotograf Zak van Biljon gewinnt seine Werkinspiration aus der komplexen Beziehung zwischen Mensch und Natur. Dabei widmet er sich einer Vielzahl unterschiedlicher Themen, in denen er unsere Wahrnehmungsrealitäten oder die Schnittstellen von Mensch, Natur, Urbanität und Kunst untersucht. Vor allem aber hinterfragt van Biljon user universelles Verständnis der natürlichen Welt. Als Meister der Infrarot-Fototechnik generiert van Biljon in seinen Fotografien verführerische Effekte, welche die Vermittlung einer rein ästhetischen Naturwahrnehmung weit übertreffen. Während die kommende Ausstellung van Biljons unverwechselbare Landschaftsbilder — die uns aufzeigen, wie wir die Natur in einem alternativen Farbspekturm erleben — integriert, liegt der Fokus auf Fotografien, in denen sich der Künstler mit dem Thema der Abstraktion auseinandersetzt. Im Besonderen untersucht van Biljon die Fähigkeit der Natur, sich auf unterschiedliche Weisen selbst zu abstrahieren.
​So abstrahiert sich die Natur beispielsweise in filigran komplizierten Strukturen wie sie in Wäldern oder Blumenfeldern auftauchen. Zak van Biljon hat sich in zwei eigenständigen Serien speziell mit diesen Naturgebilden auseinandergesetzt. In der Ausstellung werden ausgewählte Werke aus beiden dieser Serien erstmals zusammen ausgestellt. Im Gegensatz zu van Biljons klassischer Infrarot-Landschaftsfotografie, verweisen die neuen Fotografien auf natürliche Mikrokosmen, welche die universalistische Dynamik zwischen Ordnung und Unordnung in der natur- und menschengemachten Welt veranschaulichen. Vor allem faszinieren die Fotografien von Unterholz, Geäst, Blumenfeldern und Wiesen aufgrund ihrer Verdichtung von Mustern und Details. Unter Anwendung der Infrarottechnik werden scheinbar widersprüchliche Farbakzente im Bild sichtbar, die sich als eigenständige Bestandteile der natürlichen Strukturen offenbaren. Kurzum macht uns van Biljon so auf die malerischen und abstrahierenden Qualitäten der Natur aufmerksam. Mit anderen Worten zeigen uns die Fotografien, wie die Natur ihre eigenen Formen erschafft und selben Moment wieder auflöst.
​Doch die Fähigkeit der Natur sich selbst zu abstrahieren kommt nirgends sosehr zur Geltung wie in van Biljons Fotografien von Wasseroberflächen, welche die jüngste Erweiterung im Oeuvre des Fotografen darstellen. Diese Bilder verweisen auf die Materialeigenschaften von Wasser und verdeutlichen erneut, inwiefern die Natur selbst als modernistische Künstlerin agiert, die sich selbst fragmentiert und abstrahiert. Im fotografischen Moment der Wasserbilder wird derjenige Zeitpunkt kommentiert, in welchem die Spiegelformen auf der Wasseroberfläche durch die Bewegungen des flüssigen Elements aufgelöst, fragmentiert und abstrahiert werden. Beeindruckend ist vor allem auch die monochrome Goldfarbe dieser Fotoreihe. In dieser Hinsicht fordert van Biljon unsere Naturwahrnehmung aufs neue heraus und bleibt dabei seinem Medium — dem Infrarot — treu. Der Künstler verwandelt das Wasser nicht nur in seiner Farbigkeit, sondern scheinbar auch in seiner Materialität; er wandelt Wasser — im wahrsten Sinne des Wortes — zu Gold.
​Im Wesentlichen reflektiert die Ausstellung van Biljons Interessen an den allgegenwärtigen Transformations- und Abstraktionsprozessen der natürlichen Welt. Die kuratierte Bildauswahl der widerspiegelt das breite Erlebnisspektrum, das mit der Betrachtung von Infrarotfotografie einhergeht und vermittelt einen umfassenden Einblick in das ständig wachsende Infrarotuniversum von Zak van Biljon.

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